Du lernst einen potenziellen Date-Partner auf einer Datingplattform kennen, ihr schreibt und die Chemie stimmt – zum realen Treffen kommt es nicht. Irgendwas kommt immer dazwischen und er verschiebt eure Dates wieder. Hinter dieser Hinhaltetaktik steckt oft Benching! Wenn du dich fragst, was Benching bedeutet, wie du darauf reagieren kannst und welche Strategie dagegen hilft, bekommst du hier die Antworten.
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Was ist Benching?
Beim Benching handelt es sich um eine fiese Dating-Masche, um Personen lediglich bei der Stange zu halten, ohne die Absicht, sie jemals wirklich zu daten. Der Begriff „Benching” definiert sich vom englischen Wort „Bench”, also (Ersatz-)Bank. Man könnte auch sagen, wer andere bencht, hält sie warm. Diese toxische Hinhaltetaktik gab es schon zu Omas Zeiten und hat in Zeiten von Internet, Smartphone und Co. Ausmaße angenommen. Während man früher noch Mühe hatte, die vielen Eisen im Feuer warm zu halten, geht das heute mit ein paar wenigen Likes, niedlichen Emojis und anderen Online-Nettigkeiten.
Laut einer Studie der Dating-Plattform Elitepartner wurde jeder sechste User schon mal gebencht. 15 Prozent der befragten Singles haben selbst schon andere hingehalten, ohne konkret zu werden. Benching kommt besonders häufig in der Altersgruppe 18 bis 29 vor. Hier haben sogar 22 Prozent Benching betrieben und 21 Prozent waren Opfer.
Anzeichen dafür, dass du hingehalten wirst
Anfangs lässt sich schwer erkennen, ob man gebencht wird oder der andere wirklich zu beschäftigt ist. Es gibt sechs eindeutige Anzeichen dafür, dass der andere dich nur warm hält:
Dir werden (falsche) Hoffnungen gemacht: Dein Crush sagt dir immer wieder, dass ihr euch bald trefft und was ihr alles unternehmen wollt, nur um immer wieder spontan abzusagen? Falsche Hoffnungen machen und sie dann zerstören gehört zum Repertoire von Benchern.
Unverbindlichen Kontakt halten: Der andere hält lockeren Kontakt zu dir, schreibt dir alle paar Tage und klingt auch interessiert. Geht es um reale Dates, bekommst du Ausreden zu hören. Er bricht die Verbindung zu dir aber nie wirklich ab. Schließlich will er dich auf seiner Ersatzbank haben.
Flirten und dir schmeicheln: Der Bencher flirtet und schmeichelt viel und ausdauernd – manchmal persönlich, oft aber auch nur online. Merkt er, dass du das Interesse verlierst, startet er seine Flirt-Offensive. Du fühlst dich geschmeichelt und genießt die sporadische Aufmerksamkeit.
Konstante, aber sporadische Kommunikation: Bencher lassen sich nicht nachsagen, dass sie dich ghosten (plötzlich wie von Geisterhand verschwinden). Ihr habt eine beständige, aber eher sporadische Kommunikation via Chat oder Social Media. Er hält dich mit Emojis, Likes und Reaktionen auf deine Story hin.
Keywords „voraussichtlich” und „abends”: Du fragst nach einem Date und bekommst eine der beiden Zeitangaben als Antwort. Gibt es keine konkrete Uhrzeit oder ein eindeutiges „Ja” oder „Nein”, wirst du vermutlich gebencht – dazu zählen auch unverbindliche Sprüche.
Dein Bauchgefühl sagt dir, dass du warm gehalten wirst: Ein untrügliches Benching-Anzeichen, dass du nicht ignorieren solltest, ist dein Bauchgefühl. Fühlst du dich vom Anderen hingehalten, liegst du sicher richtig.
Dank Social Media und Online-Dating ist es sehr leicht geworden, jemanden mit minimalem Aufwand zu benchen. Du merkst nicht mal, dass du Opfer von Benching wirst, denn durch die Anonymität im Netz weißt du nicht, wer neben dir auf der Ersatzbank sitzt.
Die Psychologie hinter Benching: Darum benutzen Männer und Frauen die Hinhaltetaktik
Menschen, die Benching betreiben, sind nicht alle bösartige Narzissten oder Player. Folgende Ursachen können hinter Benching stecken:
Bindungsscheu und unentschlossen: Sex? Flirt? Beziehung oder Liebe? Bencher wissen nicht, was sie wollen und halten sich daher alle Optionen am besten mit mehreren Personen offen. Sie wollen (/ können) sich nicht festlegen und an einen Menschen binden. Ihre hohen Erwartungen an einen Partner machen es ihnen schwer, sich zu entscheiden.
Balsam für das Ego: Es gibt Bencher, die nutzen deine Aufmerksamkeit für einen Ego-Boost, weil sie kein Selbstwertgefühl haben. Wer sich alle Optionen offen lässt, muss keine Entscheidung treffen und läuft auch nicht Gefahr, abzublitzen. Seine Bestätigung holt der Bencher sich, indem er es schafft, dich möglichst lange bei der Stange zu halten.
Der Bencher ist in einer Beziehung: Ein weiterer Grund für die Hinhaltetechnik ist die Tatsache, dass der andere eine Beziehung hat und sich daher nur auf Flirts einlassen kann. Treffen wirst du diesen Menschen wahrscheinlich nie und er holt sich lediglich ein paar heiße Flirt-Vibes von dir.
Unsicherheit, welcher Partner passt: Einige Personen benchen andere, weil sie unsicher sind, wer eigentlich zu ihnen passt und wen sie an ihrer Seite wollen. Sie verstehen ihre Gefühle nicht und haben viele Hausaufgaben in „Selbstliebe” zu erledigen. Dieser Typ Mensch kann sich gar nicht auf dich einlassen.
Was tun? Die besten Reaktionen auf Benching
Du bist genervt von den Hinhalte-Spielchen oder willst sogar Rache für die Warmhalterei der letzten Monate? Atme tief durch und gehe strategisch vor. Mach Nägel mit Köpfen und konfrontiere den Bencher eiskalt mit seinem Verhalten. Das geht am besten persönlich, also mache ein Date klar, das der andere nicht absagen sollte. Kommt es trotzdem nicht zum Treffen, solltest du diese Person definitiv abhaken. Ansonsten sagst du dem anderen ehrlich und direkt, dass du vermutest, gebencht zu werden. Mach ihm klar, dass du sowas nicht duldest und den Kontakt abbrichst, wenn er sein Verhalten nicht ändert.
Fordere ein eindeutiges Bekenntnis von ihm ein, das eure Beziehung zueinander definiert. Ändert sich danach alles und der andere zeigt wirklich Interesse: Perfekt! Wenn nicht, solltest du die Reißleine ziehen und das Benching beenden. Sieh ein, dass du immer nur ein potenzieller Date-Partner von vielen sein wirst und daraus keine ernsthafte Sache wird.
Prävention ist die beste Strategie gegen Benching. Erkenne frühzeitig die Anzeichen und mach es dir nicht auf der Ersatzbank gemütlich. Im realen Leben gibt es keinen Trainer, der dafür sorgt, dass alle mitspielen dürfen. Du entscheidest, wie du auf Warmhalterei reagierst.
Benching kann jeden treffen
Hinter der rosaroten Brille lassen sich die Red Flags schwer erkennen, die einen Bencher schnell entlarven würden. Bei der „Generation Maybe” (1980 – 1995) ist Benching besonders weit verbreitet. Diese Generation ist mit maximaler Digitalisierung im Teenageralter aufgewachsen. Soziale Medien und Dating-Apps wie Tinder machen es möglich: Menschen lassen sich blitzschnell „liken” und „disliken”.
Du bist nicht Schuld daran, wenn du Erfahrungen mit Benchen machst. Es kann jeden Single treffen, der sich in den digitalen Dating-Dschungel wagt und nach ernsthaften Beziehungen sucht.
